Greta ist Chefin und das kam ganz von selbst. Irgendwann übernahm sie den Laden, in dem sie vorher angestellt war. Es wurde ihr angeboten und sie sagte zu. Weil es einfach passt. Sie ist beliebt im ganzen Team und hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Mitarbeiterinnen. Ihr wichtigstes Anliegen ist es, ein gutes Klima für alle herzustellen. Die Chefin möchte, dass es allen gut geht, die Mitarbeiterinnen engagiert und fröhlich ihren Job machen und die Kunden, begeistert vom guten Service, regelmäßig wiederkommen.
„Ich habe Angst, das alles nicht mehr zu schaffen“ sagt sie im ersten Coaching-Termin. „Ich arbeite immer mehr, habe super Ideen, aber keine Zeit sie umzusetzen“. Zugleich sind mehr und mehr Mitarbeiterinnen krank oder kündigen sogar. „So geht es nicht weiter – ich habe viel zu viel Verantwortung und viel zu wenig Spaß!!!“ ist ihre eigene Diagnose nach wenigen Minuten Feedback-Gespräch.
Fünf Monate später hat ihr Sohn die Geschäftsführung übernommen, ein drückender Kredit konnte erfolgreich umgeschichtet werden. Greta hat eine regelmäßige Kernzeit zur Kommunikation und genauso regelmäßige „Tür-zu-Zeiten“ für Arbeiten, die ihre volle Konzentration erfordern, eingerichtet. An ihren freien Tagen – die gab es vorher gar nicht – schaukelt die Chefin im Garten mit den Enkelkindern und macht lange Ausritte auf ihrem Pferd.
Was ist passiert?
In offenen Gesprächen mit einzelnen Mitarbeiterinnen und im ganzen Team hat sie, individuell und wohldosiert, die Verantwortung für verschiedene Aufgaben abgegeben. Ihr Sohn kann jetzt endlich zeigen was er drauf hat und das macht er supergut! Zwei Mitarbeiterinnen haben die Firma freiwillig verlassen, drei neue sind dazugekommen. Sie freuen sich über die hohe Wertschätzung, die sie für ihr engagiertes Mitdenken bekommen und machen täglich neue, wertvolle Verbesserungsvorschläge, die sie meistens gleich selber umsetzen.
Gretas Bedürfnis nach mehr Spaß wurde zur Teamleistung: Einmal in der Woche gibt es ein lustorientiertes Meeting, das von den Mitarbeiterinnen gestaltet wird. Mal mit sportlichen Übungen, mal mit selbstgemachter Musik und mal mit gemeinsamem Kochen oder Grillen, je nach Stimmungs- und Wetterlage.
Und wie war das möglich?
Die Chefin hat hinterfragt was sie eigentlich will. Sie hat sich mit ihren speziellen Gaben, ihren wirklichen Leidenschaften und ihrem Beitrag für das Ganze beschäftigt. Daraus hat sie ihren persönlichen Purpose beschrieben und ihre Firma schrittweise danach gestaltet. Spielerisch, mit viel Freude, Kreativität und Leichtigkeit. Greta hat ihr eigenes Potenzial gestärkt, neue Kraftquellen aktiviert und sich konsequent neu ausgerichtet. Das war sie sich wert – und ihre Mitarbeiterinnen auch.
Foto: Stig Nygaard, „The Swing Carousel“, CC-Lizenz (BY 2.0)
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Quelle: www.piqs.de