Die Nachfrage nach den hoch spezialisierten und individualisierten Dienstleistungen der Freien Berufe steigt seit Jahren an. Dementsprechend nimmt auch die Zahl der Selbstständigen in diesen Berufen kontinuierlich zu (z.B. im Jahr 2014 um 3,5 %), während sie im gewerblichen Bereich immer weniger werden. Immer häufiger sind es zudem Frauen, die Ihre berufliche Zukunft im Bereich der Freien Berufe gründen.
Die derzeit ca. 1.309.000 selbstständigen Freiberufler sind volkswirtschaftlich und gesellschaftlich eine wichtige Größe. Sie steuern ca. 10% zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigen fast 3.500.000 Personen. Fast jeder dritte Selbstständige ist heute ein Freiberufler und der Frauenanteil in vielen Freien Berufen ist deutlich höher als im Durchschnitt der Selbstständigen insgesamt.
Die Freien Berufe verkörpern den Strukturwandel hin zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft. Sie bieten den fachkundige und engagierte Unterstützung in einer immer komplexeren Lebens- und Arbeitswelt. Dazu gehören
- die Freien Heilberufe (z.B. Ärzte, Apotheker, Psychotherapeuten, Heilpraktiker, Physiotherapeuten)
- die Freien rechts-, wissenschafts- und steuerberatende Berufe (z.B. Anwälte, Notare, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer)
- die Freien technisch-naturwissenschaftliche Berufe (z.B. Architekten, Ingenieure, Biologen, Informatiker)
- und die Freien Kulturberufe (z.B. Autoren, Lektoren, Regisseure).
Der Bundesverband der Freien Berufe BFB hat als Kennzeichen folgende Definition formuliert:
„Die Freien Berufe haben im Allgemeinen auf der Grundlage besonderer beruflicher Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche, eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber und der Allgemeinheit zum Inhalt.“
Als Charakteristik der Freien Berufe beschreibt der BFB:
* Professionalität
In unserer immer komplexeren Gesellschaft benötigen die Menschen zunehmend kompetente Unterstützung. Die hochqualifizierten Freiberufler helfen, beraten und vertreten neutral und fachlich unabhängig.
* Gemeinwohlverpflichtung
Die Sicherung der Gesundheitsvorsorge, der Rechtsordnung und der Kultur liegt im Interesse aller Bürger. Die der Allgemeinheit verpflichteten Freiberufler tragen dafür besondere Sorge.
* Selbstkontrolle
Patienten, Mandanten und Klienten erwarten persönliche Betreuung auf neuestem Kenntnisstand. Der hohe ethische Anspruch der Freiberufler und ihre strenge Selbstkontrolle garantieren gesicherte Qualität.
* Eigenverantwortlichkeit
Wer Verantwortung übernimmt, schafft Vertrauen und sichert Wachstum. Freiberufler sind mehrheitlich selbstständig tätig, sie erwirtschaften 10,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und beschäftigen über drei Millionen Mitarbeiter.
Mehr Informationen zum Bundesverband der Freien Berufe
Abgrenzung Freier Beruf <-> Gewerbe