Sieht so das Paradies aus? Bertram Verhaag entführt die Zuschauer mit opulenten poetischen Bildern nach Südengland auf die Ökologische Farm von Prinz Charles. Sie müssen nach dem Ansehen dieses Films gefasst sein, vielen Vorurteilen Lebewohl sagen zu müssen. Vorurteile gegen Prinz Charles und gegen ökologische Landwirtschaft.
Als bester Naturfilm ist der Kinofilm unter anderem mit dem Horst-Stern-Preis ausgezeichnet worden. Er zeigt einen Prinzen, der die Vision hat, die Welt ökologisch zu ernähren und die geschundene Natur zu heilen. Dieses Ziel verfolgt er mit seinem charismatischen Farmmanager David Wilson jetzt schon seit 30 Jahren.
„Wir müssen einsehen, dass wir selbst auch ein Teil der Natur sind und nicht getrennt von ihr existieren. Ich hatte einfach das ungute Gefühl, dass wir Gefahr laufen, die zukünftige Produktivität der Böden zu gefährden, falls wir uns nicht um deren Gesunderhaltung bemühen.“
Die einmalige Zusammenarbeit der Beiden beweist mit poetisch eindrücklichen Bildern, wie ökologische Landwirtschaft funktioniert und welchen Nutzen und welche Heilkraft von ihr ausgeht. Bertram Verhaag beobachtete die beiden Visionäre mehr als fünf Jahre durch alle Jahreszeiten hindurch. Der Prinz of Wales fühlte sich dem ökologisch nachhaltigen Gedanken schon verbunden, als wir das Wort „nachhaltig“ noch nicht mal kannten. Schon vor mehr als 30 Jahren war ihm klar, dass man nur mit praktischen Beispielen Bauern überzeugen kann, Land im Einklang mit der Natur und ohne Gifte zu bewirtschaften.
„Die Experten waren sehr nett in meiner Anwesenheit, aber man kann nur vage ahnen, was sie über diese neueste Demonstration von geistiger Umnachtung sagten, wenn sie außer Hörweite waren. Dennoch begannen wir die Umstellung von 30 Hektar Land auf biologischen Landbau.“
Das ist den Beiden eindrücklich gelungen und Bauern aus ganz Britannien pilgern zur Duchy Home Farm und holen sich dort den Mut und das Wissen, ihre eigene Landwirtschaft umzustellen. Prinz Charles erscheint in einem gänzlich ungewohnten Licht, das den Zuschauer zwingt, viele Vorurteile gegenüber ihm und der ökologischen Landwirtschaft über Bord zu werfen. Er hat Träume, ist aber weit davon entfernt, ein vom Boden abgehobener Träumer zu sein. Er ist vielmehr ein Mann der Tat und kein naiver Romantiker und auch kein spontaner Spleen hat Charles zu seinem ersten Versuch in biologischer Landwirtschaft veranlasst. Es ist ein in vielen Jahren gereifter Entschluss; ein, wie er sagt, inneres Echo, dem er schließlich nicht mehr ausweichen konnte und wollte. An diesem Anfang im Jahr 1985 hat er vor allem ein Anliegen: die Nachhaltigkeit.
„Landwirtschaft ist nicht einfach irgendein Geschäft. Landwirtschaft unterscheidet sich sich wesentlich von anderen Wirtschaftszweigen. Denn ihr obliegt die langfristige Verantwortung für die kostbaren Lebensgrundlagen aus der Natur.“
Vielfach ausgezeichnet mit hohen Umweltpreisen engagiert sich Prince Charles für den Schutz des Regenwaldes, in Fragen des Klimawandels, aber auch für aussterbende Pflanzen und Tierrassen, denen er Lebensraum bietet auf seiner Farm.
„Ich versuche unaufhörlich zu zeigen, wie wichtig die kleine Familienlandwirtschaft ist – weltweit. Von ihr hängt die Ernährungssicherheit ab. Wir können unser gesamtes Vertrauen nicht in riesige, industrielle Systeme legen, weil ihnen meiner Meinung nach die Balance fehlt und sie den Kern der Selbstzerstörung schon in sich tragen. Deshalb ist die Entwicklung und der Schutz kleiner Landwirtschaften entscheidend. Aber überall auf der ganzen Welt werden die Bauern von ihrem Land vertrieben – während wir hier sprechen.“
Trailer zum Film und Aufführungsorte