Die Zahl der Heilpraktiker in Deutschland hat sich seit dem Jahr 2001 bis heute mehr als verdoppelt auf insgesamt 43.000, der Frauenanteil ist in diesem Zeitraum von 64 % auf 77 % gestiegen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Insgesamt lassen sich aktuell ca. 11,5 Millionen Patientenkontakte pro Jahr errechnen, d.h. Behandlungen von Patientinnen und Patienten, die bewusst und gezielt Heilpraktiker als Therapeuten auswählen und diese häufig aus eigener Tasche selbst bezahlen.
Heilpraktiker stehen für Erfahrungsheilkunde, Volksmedizin und diagnostische wie therapeutische Verfahren, die von der Universitätsmedizin abgelehnt werden. Diese Verfahren werden von den Patienten gewünscht, sie sind wirksam und werden professionell angewendet. Auf der Grundlage der bestehenden Gesetze besteht ein großer Freiraum in der Auswahl der Arbeitsmittel und -formen, was erheblich zum Erfolg beiträgt, der zugleich in der Verbesserung der Patientengesundheit und den positiven wirtschaftlichen Ergebnissen der Praxen sichtbar wird.
Die Qualität der Arbeit von Heilpraktikern spiegelt sich in genau diesem Erfolg wider, der auch ermöglicht wird durch die Arbeit der fünf großen Berufsverbände, die sich im DDH-Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände zusammengeschlossen haben und gemeinsam die Arzneimittelkommission sowie die Gebühren- und Gutachterkommission tragen. Die Ausrichtung der einzelnen Verbände ist genauso frei und vielfältig wie die Praxistätigkeit der Heilpraktiker, gleichzeitig arbeiten sie kollegial am gemeinsamen Ziel, diese Vielfalt und Freiheit zum Wohle Aller zu erhalten.
Heilpraktiker arbeiten nahezu ausschließlich als Einzelunternehmer und bringen fast immer Berufs- und Lebenserfahrung aus anderen, vorherigen Berufen mit. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Praxisangebote und die Fokussierung auf bestimmte Zielgruppen haben immer einen starken Bezug zur Persönlichkeit der Praxisinhaber, weshalb standardisierte Programme oder Empfehlungen zur Gründung und zum Auf- / Ausbau der Praxistätigkeit zu kurz greifen würden. Daher bestehen für Existenzgründer seitens der Verbände verschiedene Service-Leistungen, z.B. in Form von individueller Mitgliederberatung, Info-Datenbanken, Fachzeitschriften, Arbeitskreisen, Fachfortbildungen, Symposien und Kongressen. Wesentliche Themen sind hierbei Rechtsvorschriften und ihre praktische Umsetzung, Abrechnungsfragen, Werbung und Marketing sowie die professionelle fachliche Aus-, Fort- und Weiterbildung.
Genauso ganzheitlich wie die diagnostischen und therapeutischen Verfahren, die in der Praxis zur Anwendung kommen, ist die unternehmerische Ausrichtung und Tätigkeit. Je besser es gelingt, alle relevanten Faktoren und Prozesse zu berücksichtigen, umso sicherer wird sich die Berufsausübung nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ideell zufriedenstellend entwickeln, so dass Beruf und Berufung unmittelbar miteinander verknüpft sind.
Von der Mitgliederversammlung des Freie Heilpraktiker e.V. – Berufs- und Fachverband wurde ich am letzten Wochenende als Vorstandsmitglied gewählt. In dieser Funktion werde ich mich vor allem für die berufliche Freiheit der Heilpraktiker und die Kooperation mit anderen Verbänden und Berufsgruppen einsetzen.
Mehr Information: www.freieheilpraktiker.com