Wer zufrieden ist, braucht nicht, wer neugierig ist, möchte gerne, und wer ausgelaugt oder frustriert ist, muss etwas verändern. Wo stehst du? Veränderung macht Angst, das ist bei den meisten Menschen so, weil dadurch Unbekanntes ins Leben tritt. Angst kann lähmen oder beflügeln, je nachdem, wie stark sie ist und wen sie trifft. Angst offenbart, wo die persönlichen Grenzen liegen.
Im spirituellen Sinne wird es genau hier interessant: Nicht in der Mitte der Komfortzone pulsiert das Leben, sondern an den Rändern, da, wo es ungemütlich wird, wo du gefordert wirst. Hier wird das Außergewöhnliche geboren, hier offenbart sich Stärke, Persönlichkeit und Einzigartigkeit. Routine funktioniert nicht in der Veränderung, es braucht Beweglichkeit und Mut.
Selbstvertrauen hilft dabei, Neues zu bewältigen, es entsteht aber auch genau dadurch. Nirgends werden diese Eigenschaften mehr aktiviert als im Selbstständigsein, weil es hier um die eigene Existenz geht. Es ist kein Spiel, es ist ernst und es hat Konsequenzen mit existenziellen Ausmaßen. Es geht um das Leben selbst.
Ich will damit nicht sagen, dass das automatisch in jeder Selbstständigkeit der Fall ist – natürlich lassen sich diese Grenzgänge auch vermeiden, versichern und umgehen. Wer sie aber sucht und wertschätzt, kann sie nirgends authentischer und intensiver finden als im beruflichen Selbstständigsein. Weil es pures Leben in einer verdichteten Form ist, wenn du es zulässt.