Mut braucht es schon, um aus der Komfortzone des Gewohnten herauszutreten, denn selbst wenn es vielleicht gar nicht so komfortabel dort ist, so ist doch alles bekannt und vertraut. „Die meisten Menschen bleiben ihr Leben lang in der Scheiße sitzen und jammern jeden Tag darüber, dass sie so fürchterlich stinkt – denn sie ist behaglich warm!“, hat mir ein Lehrer mal mit auf den Weg gegeben, um den Zusammenhang zwischen Wachstum und Veränderung zu illustrieren.
Wer also raus will aus dem Gewohnten, darf die vorübergehende Abkühlung nicht scheuen. Und wenn die entscheidenden Schritte dann getan sind, stellt sich das womöglich sogar als wohltuende Erfrischung dar!
Ohne an Grenzen zu geraten, wird es auch nicht funktionieren. Dabei geht es meist weniger um die Grenzen des Möglichen, sondern vielmehr um die Grenzen der eigenen Wahrnehmung. Grenzen verursachen Unsicherheit und Angst, denn dahinter ist unbekanntes Terrain und sie werden meist geschützt und bewacht. Weise ist es, diese Grenzen nicht rücksichtslos zu verletzen oder zu überschreiten, sondern sich ihnen behutsam anzunähern, um sie zu studieren. Meistens passiert dadurch eine Veränderung und der eigene Horizont wird weiter. Die Grenze wird plötzlich durchlässig oder verändert ihre Gestalt, die Wächter werden zu Verbündeten.
Sie offenbart sich in all den Situationen, wo die Dinge anders laufen als es dir recht ist, wo du irritiert, wütend und verzweifelt bist. Anstatt in solchen Momenten aufzugeben und umzukehren, sei aufmerksam und neugierig – hier gibt es etwas zu erfahren! Die unbewussten Bereiche unseres Lebens sind sehr viel größer und mächtiger als die bewussten. Daher lohnt es sich für alle, die einen spirituellen Weg gehen, sie näher kennenzulernen. Das Selbstständigsein als Lebens- und Arbeitsform ist wunderbar dafür geeignet, da es regelmäßig derartige Grenzsituationen und Ereignisse hervorruft.