So wie Schmerzen, Krankheiten und Tod zum Leben gehören, sind Auftragsmangel, Geldknappheit und Existenzkrisen natürliche Bestandteile der unternehmerischen Entwicklung, die viele Selbstständige früher oder später erleben. Was tun, wenn es anders läuft als gewünscht und finanziell eng wird?
Wenn das was Du tust nicht funktioniert, dann tu etwas anderes!
Zunächst sollten die bestehenden Prioritäten überprüft werden: Was sind Deine wesentlichen geschäftlichen Inhalte, wie sind die wichtigsten Abläufe organisiert und welche grundsätzliche Strategie verfolgst Du? Was davon funktioniert und was nicht? Und woran liegt das? Alles was nicht funktioniert muss schnell und konsequent den bestehenden Umständen entsprechend auf ein passendes neues Niveau gebracht – d.h. aktualisiert – werden. Für jede einzelne Tätigkeit kann das bedeuten, mehr, weniger oder gar keine Energie mehr zu investieren. Um das kurzfristige Überleben zu sichern, werden alle verfügbaren Reserven mobilisiert – Geld, Kontakte, Kraft, Konzentration, Kreativität: Was soll anders laufen als bisher und wie könnte das geschehen? Was davon ist sofort umsetzbar, was mittel- oder längerfristig? Und wo führt Dich das alles dann hin?
Richtungswechsel
Jede Krise kann als Überprüfung gesehen werden. Deine Ziele, Chancen und Perspektiven werden von der Realität getestet: Sind sie tatsächlich attraktiv, kraftvoll und mit den vorhandenen Möglichkeiten umsetzbar? Jetzt besteht die Möglichkeit und Notwendigkeit, alternative Inhalte zu gestalten und neue Wege für ihre Umsetzung zu gehen. Das gelingt, indem Du wach und offen alle denkbaren Möglichkeiten in Erwägung ziehst und daraus diejenigen herauskristallisierst, die Gefühl und Verstand gleichermaßen ansprechen. Scheinbare Rückschritte können ein großer Fortschritt sein – und umgekehrt. Du kannst an jeder Krise wachsen, indem Du sie aktiv als Gelegenheit zum Lernen und zur Verbesserung nutzt.
Vertrauen
Um den Ängsten begegnen zu können, die unweigerlich in solchen Momenten auftauchen, solltest Du sie wahr- und ernst nehmen, ohne dadurch passiv zu werden. Sie auszuhalten ist der erste Schritt, Dich ihnen zu stellen ein weiterer. Angst ist ein Warnsignal, sie schützt Dich vor Gefahr und hilft Dir, Deine Grenzen zu erkennen. Je intensiver Du Dich mit ihr beschäftigst, umso genauer findest Du heraus, wie weit Du gehen kannst und wo genau Deine Möglichkeiten – für den aktuellen Augenblick – enden. Der bewußte Umgang mit der Angst lässt sie kleiner werden und vergrößert Deinen persönlichen Spielraum, so dass Du leichter und kraftvoller zu Dir selbst stehen kannst. Bisher Unmögliches wird so vorstellbar und passiert mitunter sogar von selbst. Durch aktives Zulassen von förderlichen Zufällen und Glücksmomenten entsteht ein neues Vertrauen in die Welt und in Deine Rolle darin.
Sinn
Wozu das Ganze? Nur wer seinen Platz und seine Aufgaben kennt, kann aktiv zu ihrer Verwirklichung beitragen. Dieses ganzheitliche Selbstverständnis, auch Purpose genannt, verbindet Lust, Sinn und Erfüllung zu einem tiefen und ehrlichen Antrieb, der dich ungeahnte Schwierigkeiten souverän meistern lässt. Es stellt geschäftliche Engpässe in einen größeren Zusammenhang, in dem sie nicht unbedingt leicht, aber dennoch einfach zu lösen sind.