Frauen und Männer gründen anders und vor allem leiten sie ihre Unternehmen recht unterschiedlich. Die männliche oder weibliche Essenz, die nicht unbedingt dem tatsächlichen Geschlecht entsprechen muss, beruht auf Prinzipien, die niemand so gut beschrieben hat wie David Deida. Menschen mit männlicher Essenz sind in ihrer stärksten Ausprägung von einer Aufgabe, einer Mission getrieben, sie verfolgen Ziele, suchen Freiheit und leben auf Messers Schneide. Menschen mit weiblicher Essenz sind auf der Suche nach Liebe, Berührung, Beziehung und Familie. Nach diesen Sehnsüchten richten sie auch ihr Selbstständigsein aus.
„Ein Mann sollte in die Welt ebenso eindringen wie in eine Frau: nicht aus Gewinnsucht oder zum Vergnügen, sondern um mehr Liebe, mehr Offenheit und mehr Tiefe zu erfahren. […] Sind Sie […] bereit, Ihre eigene Wahrheit zu entdecken und anzunehmen, sich durch Ihre Ängste hinauszuwagen und alles zu geben, was Sie haben, dann können Sie die Welt und Ihre Partnerin aus Ihrem tiefsten Wesenskern durchdringen und grenzenlos in die Liebe erblühen lassen. […] Sie können mit einer derart bleibenden Liebe in die Welt drängen, dass die Welt sich öffnet und Ihre tiefsten Gaben annimmt.“ (David Deida: Der Weg des wahren Mannes, 2006, S. 41-42).
Damit beschreibt Deida nicht nur die männliche Essenz, sondern auch ihre Herausforderungen. Wenn es gelingt, diese starken Energien unternehmerisch zu nutzen und umzusetzen, kann nur etwas Großartiges entstehen! Im Sinne des integralen Quadrantenmodells finden sich die zentralen Aufgaben und Stärken der männlichen Essenz im ersten Quadranten (ICH). Strukturen aufbauen, Strategien entwickeln und Macht ausüben sind typische Motivatoren für den maskulinen Weg und wesentliche Triebfedern seiner geschäftlichen Aktivitäten. Die Gefahren liegen darin, die anderen drei Quadranten zu vernachlässigen (WIR, ES, ALLES). Es ist die Stärke und das Dilemma der männlichen Essenz, es alleine schaffen und im Mittelpunkt stehen zu wollen.
Die weibliche Essenz wird mehr vom zweiten Quadranten (WIR) repräsentiert. Der Wunsch nach Gemeinschaft und die Bereitschaft zum Miteinander sind ihre großen Stärken, gerade im Aufbau und der Führung von Beziehungen, Netzwerken und Kooperationen. Sie baut die Brücken, die alles verbinden und zusammenhalten, schafft die Pfade für Kommunikation und Distribution und pflegt die Kontakte, ohne die alles nichts ist. Für den femininen Weg liegen die Gefahren darin, zugunsten des Gemeinsamen das Eigene zurückzustellen, z. B. beim Treffen von Entscheidungen, dem Durchsetzen wichtiger Prinzipien und der Forderung nach genügend Raum für die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse.
David Deida schreibt über die weibliche Essenz: „Der grenzenlose Ort, auf den deine Liebe Licht wirft, lässt sich nicht mit Worten beschreiben. […] Meine Füße, dein Lächeln, die Bäume, sie alle sind aus diesem Glück, dieser Offenheit, dieser Liebe gemacht. Es gibt keine Worte für das, was nicht anders als alles andere ist und sich doch tiefer als alles öffnet und sich weiter ausdehnt als alles. Deine Liebe lädt mich ein, zu dieser Offenheit zu erwachen.“ (David Deida: Du bist Liebe, 2008, S. 65–66)
→ Die männliche Essenz lebt auf Messers Schneide.
→ Die weibliche Essenz schafft Gemeinschaft und Verbindung.