Barbara Pirch fährt ungern Zug, aber leidenschaftlich gern Lokomotive, ihre eigene Lokomotive. Die Lokführerin ist selbstständig als Dienstleisterin im Schienengüterverkehr und bedient erfolgreich eine Nische, die in dieser Form zwar gebraucht, aber von der Deutschen Bahn selbst nicht ausgefüllt wird.
Sie ist damit ein gutes Beispiel für ungewöhnliche Selbstständige, deren Zahl kontinuierlich zunimmt und die immer häufiger Frauen sind. Barbara Pirch ist Spezialistin und Individualistin, sie leistet qualifizierte Arbeit auf aussergewöhnliche, kreative Art und Weise und hält das selbst für das Normalste auf der Welt. Sie lebt ihren Beruf als Berufung, was sonst?
Zugleich hadert sie mit der modernen Wirtschaft, die von Menschen dominiert wird, die anstelle von handfester, greifbarer Arbeit mit Schlips und Kragen im Büro sitzen und mit Daten jonglieren. Das ist nicht ihr Ding. Sie ist „ein Relikt das kein Relikt sein möchte“ und zugleich eine postmoderne Dienstleisterin, die ihren eigenen Weg geht.
Der wunderbare Artikel in der ZEIT beschreibt Denken und Wirken einer Frau, die einfach das tut, was sie am liebsten tut, damit ihren Lebensunterhalt verdient und ganz nebenbei Eisenbahn-Enthusiasten regelmässig eine grosse Freude bereitet.